Retrodant.blogspot.com - die 70er - 90er Jahre im Rückblick

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Freitag, 19. Juni 2015

Spiele Kanon Vol.01 : 30 Jahre Tetris, die Sowjetunion und der Untergang von Atari.


Tetris und seine Rolle in der Video Spiel Geschichte.

Neben Pac Man und dem lustigen Klempner Mario gehört Tetris mit Abstand zu den in der Popkultur am häufigsten zitierten Videospielen. Selbst eine Spielfilm Adaption wird momentan ernsthaft in Erwägung gezogen. Wenig verwunderlich - Tetris ist schließlich tief im kollektiven Gedächtnis verankert. Selbst brave Bildungsbürger, welche Videospiele immer noch für ein die Jugend zutiefst verrohendes Medium halten und beim Anblick eines Joypad drei Kreuze schlagen , assoziieren bei eckigen Steinen, welche in immer schneller werdender Geschwindigkeit in ein sich füllendes Behältnis fallen, zumeist sofort besagtes 1984 in der Sowjetunion entstandene Spiel.
Trotz oder gerade wegen seines an sich simplen Spielprinzipes ist Tetris seit 30 Jahren allgegenwärtig und gehört zu den am häufigsten adaptierten Spielen überhaupt. Kein noch so modernes Smartphone oder Tablett , kein noch so Speicher schwacher 8 Bit Rechner, für welchen nicht zumindest eine Version des Puzzle Klassikers programmiert wurde. 

Nintendos Game Boy vs. Ataris Lynx.

Nicht zuletzt basiert der Erfolg von Nintendo mit seinem Game Boy zu großen Teilen auf den eckigen Steinen aus der Sowjetunion. Technisch war der Game Boy bereits zu seiner Markteinführung im Jahr 1989 veraltert. Während der direkte Mitkonkurrent Atari Lynx bereits mit beachtlich großem Farb Display, relativ guter Grafikauflösung und gleichzeitiger Darstellung von zumindest 16 Farben glänzte, kam Nintendos erste tragbare Konsole mit Mini Display und bereits damals altbackener Graustufen Darstellung daher. Und verkaufte sich Millionen fach - während das technisch weit überlegene Atari Produkt in den Regalen der Händler versauerte.
Dieser von der damaligen Fachwelt unerwartete Erfolg des Game Boy resultierte vor allem aus einem geschickten Marketingschachzug von Nintendo. Er war nämlich zumindest Anfangs nur zusammen mit dem Spiel Tetris erhältlich. Gerade eine tragbare Konsole verlangt nach Spielen mit einer relativ kurzen Spieldauer , schneller Erlernbarkeit und stetigem Wiederholung Imperativ. Tetris verkörpert diese Vorgaben in nahezu perfekter Weise. 

  
Tetris Erfahrungen in den frühen 90er Jahren.

Als ich mir im Winter 1989 /90 meinen ersten Game Boy gönnte, war dieser über Monate mein stetiger Begleiter. Bei jedem Warten auf Bus und Bahn; jeder Freistunde in den damals eher noch verstaubten Bildungshallen des hiesigen Gymnasiums folgten selbige fast schon ritualisierten Verhaltensweisen : Game boy aus der Tasche gekramt – Tetris Modul eingelegt und Realität temporär off – der eigene Highscore will schließlich geknackt werden. So erging es damals fast jedem Jugendlichen. In seiner Verbreitung einer Epidemie nicht unähnlich, war die tragbare Nintendo Konsole mit einem Male auf jedem bundesdeutschen Schulhof allgegenwärtig. Und nicht nur hier. Ich kann mich an fast keinen sozialen Raum erinnern, an welchem ich damals nicht zumindest gelegentlich zu den rasch süchtig machenden eckigen Steinen von Bruder Iwan gegriffen habe. Die Toilette machte hier selbstmurmelnd keine Ausnahme. Wenn man so möchte, wurden durch den Game boy in Kombination mit Tetris ganze Generationen dahingehend sozialisiert, stetig ein tragbares elektronisches Unterhaltungsgerät mit sich herumzutragen. Und es fast überall auch zu benutzen. Um hier den Belästigung Grad für die durch das Gepiepse der Konsole – die Soundfähigkeiten waren bereits für damalige Verhältnisse nicht besonders - möglicherweise sich gestört fühlende Umwelt gering zu halten, warf Nintendo rasch Zubehörteile wie Kopfhörer auf den Markt. Spielen überall und jederzeit - das 8 Bit Gerät okkupierte Anfang der 90er Jahre rasch und expansiv den öffentlichen Raum. Der heutzutage beobachtbare Smartphone Wahnsinn – jeder 7 jährige bekommt Entzugserscheinungen, wenn der Handy Akku nur noch einen Strich zeigt - wäre wohl ohne Nintendos Vorreiterrolle in Form einer tragbare Tetris Droge nicht denkbar gewesen. 

Tetris - sein Schöpfer.

Erfunden wurde Tetris bereits im Jahre 1984 von einem Russen. Nämlich von Alexej Paschitnow , einem Programmierer an der Akademie der Wissenschaften in Moskau. Dieser konnte auch in seiner Freizeit die Finger nicht von dem programmieren lassen – heutzutage würde er wohl als Nerd bezeichnet werden - und hatte es sich zum Ziel gesetzt, Pentamino als Computerspiel umzusetzen. Hierbei handelt es sich um ein Puzzle Spiel , bei welchem „eine rechteckige Fläche oder Fläche mit vorgegebener Form mit Platten so gefüllt werden muss, dass alle 12 Platten verwendet werden und jedes Quadrat der Fläche belegt ist“ (vgl hierzu den entsprechenden Wikipedia Eintrag) . Obwohl dem jungen Russen mit einem Elektonika 60 – der Rechenknecht verfügt über gerade einmal 8 Kilobyte Hauptspeicher- nicht gerade leistungsfähige Hardware zur Verfügung stand, wusste seine elektronische Pentamino Umsetzung sehr zu gefallen. Das Spiel verbreitete sich rasch im gesamten Ostblock; alsbald waren selbst gestandene kommunistische Bürokraten – wir bewegen uns in den Zeiten von Ostblock, kaltem Krieg und atomarer Bedrohung - vom Virus der herabfallenden Steine befallen. In vielen Amtsstuben wurde fortan mehr gezockt als dirigiert – die sich anbahnende Perestroika wurde durch Tetris zumindest erleichtert. Wer fast den gesamten Arbeitstag am Steine sortieren ist, hat zumeist keine Zeit, seine Mitbürger bis in das letzte Lebensdetail zu bespitzeln.
 Tetris – das Spielprinzip.

Diese ungewollte Unterwanderung – ursprünglich verfolgte er mit der Entwicklung von Tetris keinerlei politische oder wirtschaftliche Interessen - des Staatsapparat gelang Paschitnow mit einem im Grunde relativ simplen Spiel. Es gibt insgesamt 7 Spielsteine, welche jeweils aus vier Quadraten zusammengesetzt sind. Das eigentliche Spielfeld ist zumindest in der klassischen Tetris Variante rechteckig. Die Spielsteine fallen nun in zufälliger Reihenfolge vom oberen Rand in das Spielfeld hinunter. Aufgabe des Spielers ist es nun, diese derart zu drehen und zu verschieben, das diese am unteren Rand eine horizontale und wenn möglich lückenlose Reihe bilden. In diesem Fall verschwindet sie nämlich vom Spielfeld und die darüber liegenden Reihen rücken logischerweise eins nach. Sobald allerdings auf dem Spielfeld kein Platz mehr für nachrückende Steine ist, heißt es „Game over“. Selbstmurmelnd , das die Fallgeschwindigkeit der Spielsteine im Verlauf immer mehr zunimmt und ein gleichzeitiges Verschwinden lassen mehrerer Reihen logischerweise auch mehr Punkte ergibt.
Tetris – sein Weg auf den Game Boy.

Der geneigte Leser mag sich an dieser Stelle natürlich mir Recht fragen, wie das süchtig machende Ostblock Produkt nun letztlich auf das Mini Display des japanischen Game Boy gelangte. Schließlich befinden wir uns in den Tagen des kalten Krieges; die Grenzen waren weitgehend dicht und gut bewacht ; hier kommunistische Planwirtschaft, dort darwinistischer Wall Street Kapitalismus. Das Puzzle Stück heißt hier Ungarn, welches sich trotz kommunistischer Staatsform und Ostblock Zugehörigkeit wirtschaftlich damals bereits teilweise dem Westen geöffnet hatte. Man exportierte hier nämlich teilweise recht erfolgreich Computertechnologien und Spielzeug (Zauberwürfel und ähnliche Späße). Ein Austausch mit dem Westen gehörte in Ungarn im Unterschied zu anderen Ostblockländern zur alltäglichen Geschäftspraxis. Normaler Alltag, das sich hier Einkäufer aus kapitalistischem Feindesland nach neuen Ideen und Produkten umsehen. 
  So auch Robert Stein, der 1986 bei einem derartigen Ungarn Besuch zufällig auf das damals im Ostblock allgegenwärtige Tetris aufmerksam wurde. Stein, als Einkäufer für Andromeda Software tätig, witterte bei dem Spiel schnell den großen Reibach. Er wollte unbedingt die weltweiten Lizenzen für das Puzzle Heroin. Stein eilte darauf hin stante pede nach Moskau, um dort mit dem Programmierer und dessen Arbeitgeber über das weitere Vorgehen zu verhandeln.
Bei seiner Anfrage am Computerzentrum der Akademie der Wissenschaften zeigte sich allerdings rasch, das hier zwei ideologisch fundamental unterschiedliche Welten aufeinandertreffen. Auf der einen Seite ein kommunistischer, von Bürokraten regierter Staatsapparat , welcher geistiges Eigentum nicht kennt – alles gehört theoretisch jedem, dem Staat praktisch aber immer alles - und mit dem Verkauf von diesem folglich auch keine Erfahrung besitzt; auf der anderen Seite ein idealtypischer , Eigennutz getriebener Kapitalist klassisch westlicher Ausprägung, welcher vorrangig an einem schnellen und sofortigen Geschäftsabschluss interessiert ist. 
 Kommunikative Probleme waren bei einer derartigen Konstellation quasi vorprogrammiert. Stein vertraute auf das im Westen sehr bewährte Medium Geld und versprach dem Programmierer Paschitnow und den russischen Bürokraten einen satten Vorschuß von 10000 Pfund. Diese fühlten sich allerdings aufgrund fehlender Erfahrung mit derartigen Geschäften überrumpelt und versuchten Ostblock typisch freundlich – man bekundete prinzipielles Interesse an weiteren Gesprächen - erst einmal auf Zeit zu spielen. Stein , nur noch Pfund Noten in den Augen habend, wertete die freundliche Unverbindlichkeit der Russen allerdings sofort als feste Zusage. Im festen Glauben, den Tetris Deal per mündlichem Vertrag in trockenen Tüchern zu haben, kehrte er in Goldgräber Laune heim nach England.
Und wollte hier natürlich seinen geglaubten Einkauf sofort zu Geld machen. Dies gelang ihm dann auch relativ schnell; sowohl Spectrum HoloByte als auch die Software Schmiede Mirrorsoft erstanden von Stein Lizenzen für die Puzzle Droge.
Allerdings hatte er hier die Rechnung ohne die Russen gemacht. In der sozialistischen Sowjetunion oblag die Vermarktung von heimischen Softwareprodukten einer staatlichen Firma ; der Elorg. Diese hatte trotz eisernem Vorhang von Steins unlizensierten Lizenzverkäufen rasch Wind bekommen und wiesen ihn wenig erfreut auf sein Fauxpas hin. 
 So leicht ließ sich Stein allerdings nicht seinen Dukaten Esel von der Weide treiben; bei einem erneuten Besuch bei Bruder Iwan gelang es ihm schließlich, die Tetris Lizenzen für Heimcomputer zu erhaschen. Heimcomputer wurden von den Russen in der Lizenzvergabe als elektronische Rechensysteme mit Tastatur definiert. Die damals sehr populären Spielautomaten – Videospiele, keine Glücksspielgeräte - und Konsolen (damals buhlten eine Vielzahl von Systemen um die Gunst des Käufers) fielen allerdings leider eindeutig nicht in diese Kategorie. Stein konnte sich zumindest Anfangs durchaus freuen ! Tetris verkaufte sich auf den diversen Heimcomputer Systemen nämlich aller bestens. 
 Und rief bezüglich der Konsolen Lizenz rasch verschiedene Mitbewerber auf den Plan !
Nintendo wollte das Spiel um jeden Preis für die Markteinführung des Game Boy und nahm mittels Henk Rogers von der japanischen Software Schmiede Bullet Proof Software Kontakt mit der Elorg auf.
Daneben buhlte auch die damals sehr mächtige Maxwell Dynastie um die Dukatenesel verheißende Konsolen Lizenz. Robert Maxwell und sein Sohn Kevin besaßen über ihre Firmen Mirrorsoft und Spectrum HoloByte – in beiden Fällen von Stein erworben - ja bereits die Heimcomputer Lizenzen des Spieles und verfügten zudem über ausgezeichnete Kontakte zu politischen Führungsspitze in Moskau (direkter Draht zu Gorbatschow). Siegessicher hatte Vater Maxwell daher bereits im Vorfeld Atari eine Konsolen Lizenz für Tetris zugesichert. Atari brauchte schließlich ebenfalls dringend ein Zugpferd für die geplante Lynx Handheld Konsole und ließ folglich ohne Abzuwarten eine hauseigene Konsolen Version des Spieles entwickeln.
Schließlich war natürlich auch Stein selbst von der Idee beseelt, auch die Vermarktungsrechte für die Konsolen- und Automatenversion zu erhaschen. 

Die Elorg erwies sich dann aber als härterer Verhandlungspartner, als es sich die westlichen Software Kapitalisten in ihren Goldgräber Träumen hätten ausmalen können. Es kam im folgenden zu einer spieltheoretisch sehr interessanten Konstellation – alle Parteien wurden nämlich ohne voneinander zu wissen zeitgleich zu Lizenz Verhandlungen nach Russland beordert.
Mit einem eher unerwarteten Ausgang. Stein, der bei den Russen durch seine unbefugten Lizenzvergaben in Ungnade gefallen war, ging zumindest + / - 0 aus dem Geschäft hinaus. Er behielt zwar nach wie vor eine Tetris Lizenz für Rechnersysteme mit Tastatur (PC und Heimcomputer); Konsolen Rechte erhielt er jedoch keine.
Eben so wenig die Maxwell Familie. Superreich arrogant auftretend, konnten sie damals bei den Russen keine Sympathiepunkte gewinnen und verließen mit leeren Händen Moskau. Mit vernichtendem Ergebnis für Atari. Finanziell bereits angeschlagen, stand man im folgenden ohne Tetris da ! Bereits hergestellte Module mussten wieder einmal (vgl das E.T. Desaster Anfang der 80er Jahre) vernichtet werden; riesige Entwicklungskosten waren an die Wand gefahren. Fortan befand sich Atari mit einem Bein im finanziellen Grab – zum Teil dank Tetris !
Henk Rogers und Nintendo gingen als klare Sieger aus den Verhandlungen. Rogers wusste nämlich, wie man die Russen anzupacken hatte. Es gelang ihm , über das gemeinsame Steckenpferd Videospiele ein freundschaftliches Verhältnis mit dem Programmierer Paschitnow aufzubauen. Kein Fehler, den Rogers und Nintendo erhielten schließlich bis zum Jahr 1995 die Tetris Lizenz für Konsolen. 

Tetris auf dem Game Boy – grafische Darstellung.

Damit verfügte Nintendo über das perfekte Spiel für seine Game Boy Einführung.Grafisch erwies sich dieses dann als eher unspektakulär. Kein Wunder bei den lediglich vier Grautönen, welche die 8 Bit Konsole bestenfalls gleichzeitig darstellen kann. Für ein Spiel wie Tetris ist die grafische Präsentation aber völlig ausreichend ! Die Spielsteine sind klar und deutlich zu erkennen; auch bei längerem Spielen ist die Darstellung durchaus Augen schonend. Das Spielgeschehen ist schön kontrastreich und übersichtlich dargestellt. Das Herunterfallen der Spielsteine ist recht ruckelfrei gelöst. Dies gilt auch weitgehend in den höheren Spielabschnitten. Hier fallen die Spielsteine teilweise in einem beachtlich hohen Tempo auf den Boden des Spielfeldes. 

Tetris auf dem Game Boy – Steuerung.

Die Steuerung der Spielsteine ist in der Game Boy Classic Variante sehr gut gelungen und intuitiv zu bedienen. Das Steuerkreuz dient dazu, die Steine nach rechts- oder links zu bewegen. Mit der A und B Taste werden die Steine um 45 Grad nach rechts oder links gedreht. Wichtig beim Spielen unterwegs : die Start Taste pausiert das Spiel.
 Tetris auf dem Game Boy – Spiel Modi.

Die Ur Tetris Version von Paschitnow wurde auf dem Game Boy bezüglich der zur Verfügung gestellten Spielmodi natürlich etwas erweitert und bezüglich den Erfordernissen der tragbaren Konsole angepasst.
Der Game Boy Classic kann mittels eines Link Kabels mit einem anderen Game Boy vernetzt werden. Somit war es bereits 1989 möglich, das zwei Spieler – sofern regional nicht allzu weit voneinander getrennt. Das Kabel war ist nicht sonderlich lang - gegeneinander spielen. Dieser Multi Player Modus ist zwar im Grunde recht simpel gestrickt. Beide Spieler spielen auf ihrer per Link Kabel vernetzten Konsole Tetris in der klassischen Variante. Die Tatsache allerdings, das jede eigene abgebaute Reihe als unvollständige auf das Spielfeld des Gegners gesendet werden kann, macht diesen Modus zu einer perfiden Teufelei ! Wie oft hat mich damals eine derartige Multi Player Partie Tetris gegen meine Kumpels an den Rand der Raserei gebracht !

Ansonsten gibt es zwei Einzelspieler Modi, welche schlicht und wenig kreativ A und B Modus genannt werden.
Im ersten Fall (A Modus) gilt es , bei wachsender Fallgeschwindigkeit der Steine, möglichst lange geschlossene Reihen zu bilden und im Spiel zu bleiben. Der Spieler kann hier zu Beginn zwischen 10 verschiedenen Startgeschwindigkeiten wählen. Auch hier gilt die alte Zocker Weisheit : je höher die Geschwindigkeit der Spielsteine, desto mehr Punkte werden dem Spieler gutgeschrieben.
Der B Modus beinhaltet eine kleine Abwandlung des klassischen Tetris Spieles. Hier sind nämlich bereits zu Beginn einer Partie verschiedene Spielsteine auf dem Spielfeld platziert. Diese gilt es dann zu kompletten Reihen ergänzt zum Verschwinden zu bekommen. 

Tetris auf dem Game Boy – das Problem mit der High Score Liste.

Tetris auf dem Game Boy ist natürlich vor allem ein Highscore Spiel. Man ist stetig versucht, seine eigene Leistung zu übertreffen. Das Modul verfügt daher natürlich selbstredend über eine Bestenliste. Nur leider wird diese beim Ausschalten der Konsole nicht gespeichert. Der Game Boy in seiner Ur Version von 1989 verfügte nämlich noch über keinen Batterienspeicher. Kleine Schlamperei von Nintendo damals ! Gerade, wenn man ein Spiel wie Tetris als Zugpferd für die Konsole auswählt.

Tetris auf dem Game Boy – musikalische Untermalung.

Die musikalische Untermalung ist auch für damalige Verhältnisse nicht weiter erwähnenswert. 3 ganz nett anzuhörende Melodien trällern auf dem nicht gerade als Soundwunder bekanntem Game Boy Classic während des Spieles im Hintergrund. Natürlich machen auch die herabfallenden Spielsteine mitunter ein paar lustig anzuhörende Geräusche. Zumindest Anfangs. Allerdings damals wie heute : mich beginnt die musikalische Untermalung des Spieles relativ bald zu nerven. Wenn ich heutzutage sporadisch meinen alten Game Boy für eine Partie Tetris aus der Vitrine krame, schalte ich die Sound Untermalung zumeist komplett ab. 

Tetris in der Game Boy Variante selbst zocken.

Wer Tetris in der klassischen Game Boy Variante nun einmal selbst gerne zocken möchte und keinen Game Boy mehr zuhause herumliegen hat, kann dies unter http://game-oldies.com/play-online/tetris-nintendo-game-boy jederzeit kostenlos erledigen. Die Emulation entspricht hier dem Original weitgehend. Lediglich auf das vom Game Boy gewohnte Steuerkreuz und den 2 Spieler Modus muss man natürlich verzichten. Gesteuert werden die herabfallenden Steine per PC Tastatur – was in der spielerischen Praxis problemlos und intuitiv von statten geht.
Wer aus nostalgischen Gründen erwägt, auf dem Gebrauchtmarkt einen Game Boy Classic samt Tetris Modul zu erstehen, muss inzwischen bereits etwas tiefer in die Tasche greifen. Was vor einigen Jahren auf fast jedem Flohmarkt für ein paar wenige Euro zu erstehen war, kostet im Zuge der momentanen Retro Welle je nach Anbieter zumeist zwischen 50 Euro bis 80 Euro. 

Tetris in der Game Boy Variante – Zusammenfassende Würdigung.

Tetris in Kombination mit dem Game Boy ist als direkter Wegbereiter des heutzutage alle Ortens zu beobachtbaren Mobile End Geräte Wahnsinn zu werten. Mit seiner recht klobigen 8 Bit Konsole hat Nintendo nämlich bereits ab 1989 ganze Generationen daran gewöhnt, wie schicklich und am Puls von Hure Zeitgeist es ist, stetig einen mobilen Rechenknecht mit sich herumzutragen.
Tetris ist ein Stück geronnener Zeitgeschichte par excellence und eignet sich hervorragend zur Darstellung und Illustrierung der damaligen Ost West Beziehungen. Samt der in beiden Machtblöcken beobachtbaren pervertierten Sozial Typen. Hier der Appartschnik , dort der lediglich seinem Eigenwohl verpflichtete Goldgräber Kapitalist Marke Stein. Wenn Tetris tatsächlich verfilmt werden sollte – sein Entstehungs- und Lizenzierungs Prozess wäre wohl vortrefflich geeignet !
Natürlich ist Tetris vor allem auch ein vortreffliches und zeitloses Spiel. Wenn auch die grafische und musikalische Präsentation auf dem Game Boy damals wie heute bestenfalls angemessen – mehr ist mit 4 Graustufen wohl auch nicht machbar. Und letztlich auch nicht notwendig. - erscheint, besitzt es doch einen ungeheuerlichen Suchtfaktor. Welcher von keinem mir bekannten Spiel seither auch nur annähernd erreicht wurde. Selbstredend 5 von 5 Punkte für diesen Jahrtausend Klassiker !