Retrodant.blogspot.com - die 70er - 90er Jahre im Rückblick
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Sonntag, 31. Mai 2015
Dienstag, 12. Mai 2015
Sonntag, 10. Mai 2015
C64 All Stars Vol.03 : Donkey Kong oder als Mario noch den Hammer schwang.
Donkey Kong – Ein Affe erobert die Spielhallen.
In der
Videospielgeschichte kann man 1981 wohl mit recht als das Jahr des
Affen bezeichnen. Oder wahlweise auch das des späteren Klempners
Mario, welcher zu dieser Zeit noch als Zimmermann tätig war. Mario
musste in dem Spiel Donkey Kong nämlich seine Freundin Pauline aus
den Fängen eines Fässer werfenden Affen befreien. In den
Spielhallen entwickelte sich dieser Auftritt von Mario zu einem
Riesenhit – alleine in den USA wurde der Automat des Herstellers
Nintendo über 60000 Mal verkauft. Nicht verwunderlich, das in den
kommenden Monaten krampfhaft versucht wurde, die Abenteuer des
wildgewordenen Affen und seines hammerschwingeden Wiedersachers für
so ziemlich jedes damals erhältliche Heimcompter System umzusetzen.
1983 war auch der
C64 an der Reihe und Donkey Kong wurde von Atari Soft herausgegeben.
Donkey Kong – Das Spielprinzip.
Das Spielprinzip
ist relativ simpel und schnell erklärt. Der garstige Affe Donkey
Kong hat Marios Freundin entführt und hält sie hoch oben auf einem
Gerüst gefangen. Mario muss nun versuchen, das Gerüst
hochzuklettern und seinen Augenstern zu befreien. Gar nicht so
einfach, den hierbei wird er von Donkey Kong fortlaufend mit Fässern
beworfen. Nur zum Glück, das Mario zu dieser Zeit noch dem Beruf des
Zimmermanns nachging. Er ist nämlich mit einem Hammer bewaffnet,mit
welchem er die Fässer zerstören kann.
Donkey Kong – Und seine Umsetzung auf dem C64.
Auf einem C64 wird
das Spiel mit einem an Port 1 angeschlossenen Joystick gesteuert. Mit
links-und rechts läuft Mario in die entsprechende Richtung. Zum
springen ist ein Drücken des Feuerknopfes angebracht. Um sich auf
den Leitern des Gerüstes zu klettern, ist der Joystick in die
entsprechende vertikale Richtung zu bewegen.
Wer das Spiel in
der C64er Version einmal auf dem heimischen PC zocken möchte, kann
dies unter
http://www.download-full-games.com/c64/games/donkey_kong.html
kostenlos tun. Die Tastatursteuerung ist bei dem Spiel natürlich
etwas gewöhnungsbedürftig, aber mit etwas Übung machbar. Wer keine
Lust zum selber spielen hat und den C64 Affen im Einsatz sehen
möchte, sei auf http://www.youtube.com/watch?v=Y1shOiA-FwY
verwiesen. Das Video zeigt einen Longplay des Genre Klassikers.
Den Hammer zum
Zertrümmern der Fässer zu benutzen, ist eine zweischneidige Sache,
da sein Einsatz zum einen Zeit in Anspruch nimmt (weniger
Bonuspunkte) und zum anderen während seines Einsatzes kein Klettern
möglich ist.
Das Spiel kann
auch zu zweit gespielt werden, wobei hier dann abwechselnd die Rolle
des Mario übernommen wird. Ein gleichzeitiges agieren ist nicht
möglich.
Grafisch gesehen
war das Spiel auch in Anbetracht der technischen Möglichkeiten des
C64 keine Augenweide. Der Affe ist zwar nett animiert. Insgesamt
wirkt er aber auch für C64 Verhältnisse etwas pixelig und
einfarbig. Hier ist man auf dem Brotkasten deutlich besseres gewöhnt.
Die Gerüste sind
zwar ansehlich gestaltet – sie wieder hohlen sich aber von Level zu
Level mit nur kleinen Modifikationen.
Die Steuerung ist
ebenfalls nur durchschnittlich gelungen, da die Kollisionsabfrage
einfach zu ungenau ist. Des öfteren, das man von einem Fass erwischt
wird, obwohl man eigentlich sicher darüber gesprungen ist.
Donkey Kong – Die C64 Version auf dem heimischen PC.
Donkey Kong – Kritik und Würdigung.
Donkey Kong
bekommt in der Atari Soft Version von 1983 4 von 5 Punkte. Das Spiel
zeigt zwar auch bereits damals kleinere Schwächen in der grafischen
Darstellung und Steuerung. Die Kollisionsabfrage funktioniert nicht
immer einwandfrei und der Level Aufbau mutet teilweise etwas
langweilig an. Allerdings macht Marios erster Auftritt auch heute
noch Spaß; immer wieder ist man versucht, seinen eigenen
Punkterekord noch etwas zu toppen.
Und was noch viel
wichtiger ist – mit Donkey Kong wurde damals ein neues Spiele Genre
geschaffen. Das der Jump and Run Spiele nämlich. In sofern war
Donkey Kong Wegbereiter für vieles kommende. Fraglich, ob es ohne
den großen kommerziellen Erfolg des Affen in den frühen 80er Jahren
zu späteren Perlen wie Mario World, Mario Kart und wie sie alle
heißen überhaupt gekommen wäre.
Freitag, 8. Mai 2015
Bier hat Wumm - saufen in den 70er Jahren.
Das Poster – Motiv Entdeckung.
Als ich letzten
Spätsommer beim Flohmarkt auf der Offwiese in Singen einen Stapel
Bravo Hefte aus den 70er Jahren entdeckte und diesen für wenig Geld
erwarb , freute ich mich – massig lustige Lektüre für das
Wochenende. Zuhause angekommen, bereitete ich mir eine Tasse
schwarzes Gift zu und begann mit der Lektüre meines erworbenen
Schatzes.
Die Stones auf Welttournee, junge Leute
und ihre Probleme mit dem anderen oder gleichen Geschlecht –
übliche Themen , welche den typischen jungen Menschen der 70er Jahre
bewegten. Beim dritten oder vierten durchgesehenen Heft stockte mir
dann allerdings doch etwas der Atem – Bierwerbung in einem
Jugendheft aus dem Jahr 1975.
Ich begann, die ganzseitig und
vierfarbig abgedruckte Werbeanzeige mir etwas genauer anzusehen
.
Das Poster – Motiv Interpretation.
In großen Lettern ist hier der Satz
„Bier hat Wumm“ zu lesen. In etwas kleinerer Schrift
prangert an der Oberseite der Anzeige der Satz „Stiefelparty mit
Wumm“. In der Werbung sind mehrere junge Leute im typischen 70er
Jahre Outfit zu sehen, welche ausgelassen damit beschäftigt sind,
mit Bier gefüllte Krüge in Stiefelform in leere zu verwandeln.
Zum Beispiel ist eine etwas ältere
Dame zu sehen, welche einem jungen Burschen einen prallgefüllten
Bierstiefel mit der Aufforderung „Stiefel sind zum trinken da“
reicht. Bei diesem scheint das Bier bereits Wirkung zu zeigen, den
seine Reaktion auf diese Aufforderung ist nur noch ein entrücktes
„Faleri Falera“. Bei allen abgebildeten Personen steht eindeutig
die Rauschwirkung des Bieres im Vordergrund. Das adrette Mädel im
Vordergrund der Anzeige vergleicht dann auch die Wirkung des Bieres
mit den bei einem anderen Bekannten genossenen Trips – im Vergleich
zum holden Gerstensaft sind derartige Rauschmittel die reinste
Trauerfeier. Das Bestätigen dann auch die Sprechblasen der anderen
abgebildeten Protagonisten - „Klasse, Das ist es“ - jeder huldigt
in dieser Anzeige der berauschenden Wirkung des Bieres.
Ich gebe es gerne zu – beim ersten
Betrachten der Werbeanzeige bin ich in schallendes Gelächter
ausgebrochen. Dann kam ich allerdings etwas ins Grübeln – die
Zielgruppe der Zeitschrift Bravo waren damals wie heute 12 – 16
jährige. War die Anzeige vielleicht eine Satire oder sollte sie die
damaligen Leser analog der vor einigen Jahren durch die Medien
galoppierende Werbekampange (dürfte 2010 gewesen sein) „ich bin
erst neun und trinke nur Bier, kein Wodka“ wachrütteln ? Ich
begann, die Zeitschrift genauer durchzublättern – fand aber keine
Anhaltspunkte für diese These. Also muss die Anzeige ernst gemeint
gewesen sein – die jungen Bravo Leser sollten hier augenscheinlich
zum Bier Saufen animiert werden.
In heutigen Political Correctness
Zeiten wohl undenkbar – ich stelle mir eine Bravo Anzeige des
Jahres 2014 vor, in welcher junge Hip Hopp Freunde beim Vodka Trinken
abgebildet sind – entzürnte Elternverbände würden wahrscheinlich
noch vor Erscheinen des Blattes für eine Hinrichtung des
Verlagsleiters plädieren.
Das Poster – Motiv wird zum
Poster.
Damals war man wohl der Meinung, die
Jugend soll lieber Bier saufen als zu Trips oder ähnlichem zu
greifen. Mal alle moralische Wertung beiseite gelassen – die „Bier
hat Wumm“ Werbung stellt für mich ein Kleinod der 70er Jahre
Bierwerbung dar. Derart angetan, schnappte ich mir am darauffolgenden
Montag das Bravo Heft mit der politisch herrlich unkorrekten Werbung
und ließ die Anzeige von einem befreundeten Mediengestalter
einscannen und farblich a biserl nachbearbeiten. Anschließend ging
es mit der Vorlage zum Kopierladen – seitdem schmückt der
berauschende Bierstiefel im A3 Format auf glänzendem Poster Papier
die Wand an meinem Schreibtisch. Wie ich finde, ein echter
Hinschauer...
Montag, 4. Mai 2015
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